Die weltweit stetig steigende Nachfrage nach Naturkautschuk lassen die Preise seit einigen Jahren steigen, bzw. auf hohem Niveau stagnieren.
Um den Anbau von Kautschukbäumen, nachfolgend nur kurz Rubber genannt, gewinnbringend zu betreiben bedarf es einigen Grundwissens. Grundsätzlich ist Thailand ein Rubber-Land und selbst Flächen im Isaan, Thailands Nordostregion, eignen sich zum Anbau dieser Pflanzen. Für viele Thais gestaltet sich dennoch der Anbau als nicht ganz so einfach. Schuld daran sind teilweise finanzielle Verhältnisse, teilweise auch festgefahrene Denkmuster. Wenn der Anbau von Rubbertrees die Existenzgrundlage einer Familie werden soll, muss schon eine Fläche bestellt werden, die größer ist als die üblichen 2 bis 3 Rai die eine Familie üblicherweise mit Reis, Zucker oder Maniok bewirtschaftet. Hinderlich für viele Thailänder ist ebenso, das die erste Ernte, und somit der erste Ertrag, erst nach etwa 7 Jahren erfolgt. Zum Anschnitt muss der Baum in einer Höhe von 1,20 Metern einen Stammumfang von 50cm aufweisen. Die Praxis zeigt, das viele Plantageneigner ihre Bäume erheblich früher anschneiden.
In den ersten 6 bis 7 Jahren werden daher oft die Zwischenräume der Pflanzreihen anderweitig bewirtschaftet, was jedoch dem Wachstum der Bäume nicht unbedingt zuträglich ist. Die relativ weitläufige Bepflanzung von teilweise Abständen bis zu 3x7 Metern läßt viele Plantagenbetreiber glauben, das die Zwischenflächen anderweitig zu bewirtschaften oder zu bestellen sein. Das Pflügen zwischen den Bäumen jedoch zerstört oft die Wurzelgebilde der Bäume und senkt somit das Wachstum und in nicht unerheblichem Maße auch den Ertrag der Rubbertrees.
Die wenigsten Farangs bewirtschaften ihre Rubberplantagen selbst. Das Verhältnis aus Ertrag und den Kosten für die Bewirtschaftung durch geschultes Personal schwanken je nach Region und Ertrag. Als Faustregel kann man aber davon ausgehen, das etwa 40 bis 50 % des Ertrages für die Bewirtschaftung aufzuwenden sind. Die Erträge sind auf der Malaiischen Halbinsel prozentual etwas höher als zum Beispiel im Isaan, was jedoch unter Berücksichtigung von Landpreisen und Preisen für die Bewirtschaftung schnell relativiert wird.
Seit 2015 sinken die Preise des Kautschuk rapide, was eine großflächige Abholzung in Gang setzte
Seit 2015 ist der Gummipreis gesunken. Der Boom fängt an in Überproduktion auszugehen. Allerdings ist das mit der Abholzung gerade der gleiche Trend. Thais sind keine Kaufleute, sie machen das was auch der Nachbar macht. Also ist von einer Stabilisierung der Preise spätestens in ein bis zwei Jahren auszugehen.
Wichtig ist geschultes Personal!
Falscher Umgang mit Düngemitteln, falsche Pflanzanordnung oder gar falscher Anschnitt sind überall zu sehen und beeinträchtigen die Wirtschaftlichkeit in immensem Maße. Jedem Interessierten steht das Rubber Research Institute of Thailand mit Rat und Tat zur Seite. Von der Schulung bis zur Subventionierung ist hier für den interessierten Rubber-Neuling alles zu bekommen. Wichtig auch, der Preis für Düngemittel ist über die Offices des Rubber Research Institute of Thailand nicht nur günstiger, oftmals sind auch minderwertige oder falsche Düngemittel im Umlauf, wovor man auf der Hut sein sollte. Über das Rubber Research Institute lassen sich jedoch Kontakte zu verlässlichen Lieferanten herstellen.
Eckdaten:
- 1 Rai entspricht 1600 m²
- auf einem Rai sollten ca. 70 bis max. 90 Rubbertrees gepflanzt werden (dichtere Bepflanzung lässt die Bäume schnell hochwachsen, jedoch leiden Stammdurchmesser und Latexproduktion erheblich)
- 1. Ernte nach ca. 6 bis 7 Jahren
- Ernte bis etwa zum 25. Jahr möglich
- die Latexmilch kann verkauft werden, jedoch bringt sie vergleichsweise wenig zu getrockneten Latexmatten