Einen Tagesausflug mit dem Motorroller von Kranuan in der Provinz Khon Kaen nach Khumpawapi in der Provinz Udon Thani im Isaan, Thailands Nordostregion. Begleiten Sie uns durch die schöne ländliche Gegend des Isaan. Mit der Digitalcamera und einem Honda Roller bewaffnet startete ich in Kranuan zu einer Tagestour. Noch einmal den Roller volltanken, Luft prüfen auf den kleinen Reifen. Unter der Sitzbank ausreichend Wasser verstauen und dann kann es auch schon losgehen. 

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Farmer im Isaan bei seiner Arbeit Farmer im Isaan bei seiner Arbeit

Ich sehe was, was Du nicht siehst

Viele schöne Dinge übersieht der Reisende einfach wenn mit dem Auto gefahren wird, man ist einfach näher dran mit dem Motorroller. Der Fahrtwind weht um die Nase, man kann die Gerüche wahrnehmen und die Geräuschkulisse ist auch ein erheblicher Teil des Erlebnisses. Will man also mehr sehen, mehr erleben, ist der Motorroller genau das Richtige. Viele kleine Wege auf roten kleinen Sandstrassen bringen mich durch die Weiten des Isaan.

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Alte Frau im IsaanIch fühle mich wie ein Zeitreisender.

Der Isaan, Thailands Norost Region ist landwirtschaftlich geprägt. Und das obwohl in weiten Teilen des Isaan die Böden nichts hergeben. Zu karg ist das Land zu kurz die Regenzeit und zu erbarmungslos die Sonne, die alles vehement verbrennt. Die Menschen jedoch sind positiv eingestellt und tragen diese Last mit einem Lächeln. Woimmer man über den Isaan liest, wird die region als die ärmste Region des Landes dargestellt. Was gibt uns das Recht so arrogant über diese Menschen zu urteilen? Sind sie arm, weil sie den ganzen Mist den wir heute als unser Leben bezeichnen und für völlig unverzichtbar halten, nicht brauchen? Sind sie nicht die wahren Reichen in diesem Spiel? Ist verzicht auf Konsum, unabhängig von den gründen nicht wahrer Reichtum? Arm, was bedeutet arm? Kein Smartphone, kein MacBook, keinen neuen PickUp, ist das arm? Hungern muss hier niemand, das Land gibt ihnen genug. Jeder darf das für sich entscheiden, aber im Angesicht der Menschen hier fühle ich mich arm. 

Auf kaum befahrenen Strassen durch die Weiten des thailändischen Nordostens

Über die Route 2152 und die Route 2023 ging es durch zahlreiche Dörfer, links und rechts sind Reisfelder, Zuckerrohr, Maniok (Man Zapalang) und Rubberplantagen zu sehen. Hier sind viele Flüsse und Bäche unter Brücken zu bestaunen, an denen noch viel althergebrachte Fischerei betrieben wird. Das ist der Isaan, hier treffen moderne Pick Ups auf traditionelle Bräuche. Die Menschen sind ursprünglicher. Menschen wie hier treffen Sie nicht in Bangkok, meistens noch nicht einmal in Khon Kaen oder Udon Thani. Die Menschen sind freundlicher und entsprechen eher dem Bild vom freundlich lächelnden Thailänder als so macher Zeitgenosse in den Metropolen. Hier dreht sich alles noch um das ländliche Leben, nicht nur um den schnöden Mammon. Ich möchte hier verweilen, auch so leben können, aber ich kann es nicht mehr. Zu sehr bin auch ich schon abhängig von den Ketten der Zivilisation. 

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Als Fremder reisen, als Gast willkommen geheißen

Ein Fischer steht im Fluss, geht mit einem Netz vor sich, welches er mit Händen und Füßen gekonnt bewegt, langsam durchs trübe Wasser, für eine schmale Beute. Kleine Hausboote, aus vergangenen Tagen, am Flussrand bieten eine einmalige Fotoperspektive, und lassen mich um Jahre in die Vergangenheit entfliehen. Überall werde ich freundlich willkommen geheißen. Hier bin ich als Hellhäutiger Farang noch eine Attraktion. Man sieht hier selten westliche Reisende, und wenn, dann fliegen sie in Minibussen vorbei am wirklichen Leben. Auch im Urlaub keine Zeit. Getrieben von Sensationslust und Eventgier verpassen sie die eigentlichen Attraktionen. Aber das ist Tourismus. Nur der Tourismus zerstört was er doch so sehnsüchtig sucht. Indem er es findet. Kurzdenke ich über Urlaub auf dem Bauernhof nach, der in der Heimat so sehr beliebt ist. Wenn ich das hiermit dem Bauernhof Urlaub in Deutschhland vergleiche, müsste es dort Urlaub in der Vieh Industrie heißen. Ich verwerfe die Gedanken, denn das hierist der wahre Urlaub, das wahre Reisen. Denn hier treffe ich authentische Menschen. In ihrem Leben und nicht in einem künstlich geschaffenen Event. 

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Wie das Land ist, so zeigen sich auch die Menschen

Thai Rind - Wasserbüffel beim GrasenAm Strassenrand lassen Farmer ihre Rinder auf kleinen Flächen grasen, sie ziehen mit ihnen den ganzen Tag über die Grünflächen der Umgebung. Verbringen die Zeit im Schatten um das Vieh sattzubekommen. Es sieht geruhsam aus, jedoch bei Temperaturen um 40 Grad Celsius ist jeder Schritt in der glühenden Sonne des Isaan eine Qual. Die dunkle und von der Sonne gegerbte Haut der Menschen erzählt eine eigene Geschichte. Trotz allem haben sie sich ihre Freundlichkeit und eine geisse Leichtigkeit bewahrt. Allgegenwärtig ist das Lächeln das mich hier empfängt. Ich hatte es selbst in Thailand als verloren geglaubt. Es ist nicht verloren, es hat sich nur zurückgezogen. Dorthin wo das Leben auch heute noch nicht nur von Hast und Eile, von Konsum und Geld bestimmt ist. Es ist erfrischend anders wenn man das eine Weile auf sich wirken lassen kann, und fast vergesse ich die Zeit. Viel zu spät, aber froh darüber die Zeit so schön verbracht zu haben breche ich auf, Kumphawapi ist nah.
Angekommen in Khumpawapi, der Stadt der Affen, geht es über den Fluss Lam Pao in die Stadt hinein. Ein kleines Städtchen wie es unzählige im Nordwesten Thailands gibt. Hier ist der Marktplatz wirklich noch der zentrale Ort des Lebens. 


In Kumphawapi angekommen - eine Stadt wie aus vergangenen Tagen

Im Stadtpark angekommen, genieße ich es den Affen eine Weile zuzusehen, wie sie allerlei Zeug von Fahrzeugen stehlen. Es ist Vorsicht geboten. Was die Affen einmal haben, geben sie nur in den seltensten Fällen wieder her. Es wird versucht es zu essen, damit zu spielen oder es wird einfach nur davon geschleppt. Es ist ein lustiges Schauspiel, und ich könnte Stunden zuschauen. Zahlreiche Einheimische verkaufen Futter für die Affen. Einige Besucher scheinen halb leere Bierflaschen abgestellt zu haben. Auch diese werden von den Affen geleert. So beobachtete ich wie angetrunkene Affen über den Platz wanken.

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Es gibt so vieles zu entdecken. Der Reiz liegt im Alltäglichen

Fahren sie auch in die Seitenstrassen hinein. Es ist wie in einer längst verloren geglaubten Zeit. Es gibt so vieles zu entdecken, doch leider sind wir Sklaven der Zeit. Die Uhr bestimmt unser Leben, und so fehlt auch mir überall Zeit. So gern würde ich länger bleiben und mehr anschauen, die Eindrücke aufsaugen. In den Gassen gibt es viele Geschäfte und Strassenmärkte, es wird allerlei angeboten von exotischen Lebensmitteln bis zu landwirtschaftlicher Ausrüstung, die man sonst eher in Museen zu sehen bekommt. Sehr zu empfehlen sind die Seitensandstrassen entlang des Lam Pao, von denen die meisten aber nur mit dem Roller befahrbar sind, für PKWs sind sie einfach zu schmal.

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Leider hat alles mal ein Ende, und so trete ich schweren Herzens den Rückweg von diesem wundervollen Tagesausflug an

Ich mache mich langsam auf den Rückweg, ich will noch an einem kleinen Wasserfall halten, und zurück sein bevor die Dunkelheit einbricht. Das ewige Dilemma mit der Zeit. Wie schön wäre es doch zeitlos zu reisen. Und somache ichmich langsam auf den Weg in Richtung Ausgangsort und sehe im Vorbeifahren den Mann wieder, der seine Rinder hütet. 

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Wie immer war der Ausflug viel zu kurz. Wer noch mehr sehen möchte, für den haben wir hier noch Impressionen der Tagestour in Form einer Galerie mit Bildern die keinerlei Beschreibung bedürfen. Die Bilder sprechen für sich.

Wer ist Thailand Insider?

Thailand - Insider

Thailand erleben, abseits ausgetretener Pfade, weit weg vom Massentourismus nah an den Menschen und nah an der atemberaubenden Natur Thailands. Erleben Sie mit uns eine Reise in Bildern zu den schönsten Orten im Land des Lächelns, begleiten Sie uns zu atemberaubenden Tempeln, zu Naturschauspielen und Meisterleistungen alter Baumeister..

 

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