Wie ist die Lage im Königreich Thailand denn aktuell?
Nach der Machtübernahme durch das Militär in Thailand im Mai 2014 bekommen wir diese Frage fast täglich. Vieles hat sich verändert und doch ist vieles beim Alten. Was sich in Thailand seit Mai 2014 geändert hat und warum es gerade jetzt eine besonders gute Zeit für eine Thailand Reise ist?

01 Sep 2014 0 comment
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Thailand ist politisch betrachtet ein von Krisen und Unruhen gebeuteltes Land. Viele sind verunsichert und besonders unter Thailand Reisenden herrscht große Verunsicherung. Wir möchten einen Einblick über die aktuelle Situation aus unserem persönlichen Blickwinkel geben, vor Ort und nah an den Menschen Thailands.

Um die Situation zu verstehen muss man sich mit den politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten im Königreich Thailand auseinandersetzen. Das würde an dieser Stelle jedoch den Rahmen sprengen und aus diesem Grund möchten wir nur einige erläuternde Fakten einbringen, die ein Gesamtbild der Situation im Land des Lächelns zwar nicht beschreiben, jedoch einen guten Schluß darauf zulassen. Thailand ist ein Land, in dem sich die Elite sehr weit vom normalen Volk entfernt hat, deren Probleme, Sorgen und Wünsche haben kaum noch Gemeinsamkeiten. Unzufriedenheit, Armut, Ohnmacht auf der einen Seite, Korruption in allen Ebenen auf der anderen Seite. Dazwischen ein politisches System, geplagt von manipulierten Wahlen, Stimmenkauf und dem Verbot der siegreichen Partei. Ein Kessel für Unruhe und dubiose Machenschaften im ganz großen Stil. Sei es ein völlig am Problem vorbei aufgelegtes Reis-Förderprogramm oder eine Infrastruktur die nichts mehr gewachsen ist. Aber wie auch? Wenn von jedem öffentlich vergebenen Auftrag große Teile des Budgets unter den Tischen verschwinden, dann bleibt zur Problembewältigung nicht viel über.

Ein Beispiel soll das Ausmaß verdeutlichen:
Es bestand der öffentliche Auftrag in einem kleinen Dorf eine Straße zu bauen, Länge 1,8 Kilometer. Die Straße war bisher auf einer Länge von etwa 800 Metern betoniert und besagte 1,8 Kilometer waren rote Sandpiste. Durch die Instanzen der Vergabe und Vetternwirtschaft bekam schlussendlich ein kleiner Unternehmer aus dem Dorf den Auftrag den Straßenbau weiter fortzuführen. Mit dem Budget, das noch bei ihm ankam, konnte die Straße um sagenhafte 200 Meter verlängert werden. Ein Spiegel der thailändischen Wirtschaft und Gesellschaft.
Da es unter solchen Umständen und mit permanentem politischem Gegenwind hier keiner Partei mehr möglich war etwas zu ändern oder zum Wohle aller Thailänder zu verändern, kam es immer wieder zu politischen Unruhen. Diese fanden dann, nicht zum ersten Mal, ein jähes Ende in der Machtübernahme durch die Militärs im Mai 2014.

Wie haben wir diese Machtübernahme, den sogenannten Putsch, hier in Thailand wahrgenommen?
Wir leben in Dun Sat Amphoe Kranuan in der Provinz Khon Kaen. Das ist zwar weit ab von Bangkok und auch weit entfernt der touristisch geprägten Regionen dieses Landes, jedoch ist es auch eine der politisch brodelnsten Gegenden des Landes. Der Isaan, Thailand landwirtschaftlich geprägte Nordostregion, ist eines der Zentren der "Rothemden", der Anhänger Thaksin´s und Verfechter seiner Politik.
Es war schon schwer gewöhnungsbedürftig, beim Einkaufen in Khon Kaen von Panzern vor dem Central Festival umringt zu sein. Ebenso ist es ein eigenartiges Gefühl wenn statt des Polizisten nun schwer bewaffnete Soldaten die Straßen kontrollierten. Aber sie waren freundlich. Wenige Tage nach der Machtübernahme durch das Militär waren wir mit Soldaten konfrontiert am Grenzübergang nach Laos in Nong Khai. Es ging selten so freundlich zu an diesem Ort. Die Soldaten sind hilfsbereit und freundlich und offensichtlich werden sie von der Bevölkerung unterstützt. Man gewinnt den Eindruck die Leute sind das politische Chaos ebenfalls leid gewesen. Es kam und ging eine Ausgangssperre, die hier in den Dörfern keinen interessierte. Das Leben ist geprägt von Farmarbeit und da schläft man ohnehin zu diesen Zeiten.
Diverse Ausflüge nach Pattaya, Phuket, Bangkok, Roi Et, Loei und Chian Mai brachten alle das selbe Ergebnis. Man wird das eine oder andere Mal kontrolliert aber sehr freundlich und als Farang auch kaum beachtet.


Dann griff das Militär die maroden Strukturen an, wie es keine demokratisch gewählte Partei je hätte tun können. Aufräuaktionen in den Touristenorten, Schlag auf Schlag gegen die mafiösen Strukturen, Kontrolle des Reisprogramms und der Lagerhäuser, Kontrolle der örtlichen Verwaltungen und so weiter. Sie wurden bejubelt, sowohl von Reisenden, wie auch von den Thais selbst. Natürlich folgt für viele hier auch schnell ein bitterer Beigeschmack, zu viele Geschäfte und Unternehmen basieren auf den korrupten Strukturen, auf Beziehungen, Schmiergeldern und Vetternwirtschaft.

Dennoch ist die Stimmung positiv in Thailand. Es bleibt abzuwarten was noch kommt.
Die Panzer sind wieder weg, die Straßensperren nur noch marginal und kaum besetzt. Es ist ruhig in diesem Land wie schon lange nicht mehr. Wie in einem geputschten System fühlt sich hier kaum jemand. Eine wunderbare Reisezeit...

 

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Thailand erleben, abseits ausgetretener Pfade, weit weg vom Massentourismus nah an den Menschen und nah an der atemberaubenden Natur Thailands. Erleben Sie mit uns eine Reise in Bildern zu den schönsten Orten im Land des Lächelns, begleiten Sie uns zu atemberaubenden Tempeln, zu Naturschauspielen und Meisterleistungen alter Baumeister..

 

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